Meist sind USB-Platten SATA-Geräte, die durch Transport etc. irgendwann mechanische Defekte aufweisen. Akustisch erkennbar durch Klackern oder Zirpen. Das Dateisystem der USB-Platte, aufgrund der Dateigröße meist NTFS oder extFAT, wird nach dem Anstecken nicht mehr vom Betriebssystem erkannt.
Empfohlene Schritte für eine Datenrettung:
- Festplatte (2,5 Zoll ohne externes Netzteil, teilweise noch 3,5 Zoll mit Netzteil) aus Plastikgehäuse nehmen/knacken
- freigelegte Festplatte direkt an SATA-Anschluss eines PC stecken (dieser liefert höheren Anlaufstrom, um die Platte noch auf Touren zu bringen)
- im BIOS den CSM-Modus einschalten und PC über Linux-Systemrescue-Disc booten
- externes Medium oder Netzwerkfreigabe in mindestens der Größe der USB-Platte bereitstellen
- Systemrescue startet im runlevel 3. Wenn die defekte Platte (nach geraumer Zeit) über „fdisk“ angezeigt wird, mit „ddrescue -n /dev/sdX1 /mountpoint/recover.img /mountpoint/recover.log“ blockweise wiederherzustellen versuchen. Die Geräusche dabei können je nach mechanischem Beschädigungsgrad an Zahnarzt erinnern.
- „testdisk /mountpoint/recover.img“ ausführen und prüfen, ob noch eine sinnvolle Dateisystem-Struktur im Image vorliegt. Das Dateisystem selbst wird meist durch QuickSearch schon korrekt ermittelt. Wenn korrekt erkannt, dann mit „a“ alle Verzichnisse markieren, zur Freigabe navigieren und mit „C“ die Datei wiederherstellen.
- weist die in Testdisk angezeigte Verzeichnisstruktur zu viele fehlende Einträge auf, dann die recover.img (im Fall von NTFS) mit dem Programm „ofsmount“ unter Windows/ im Modus read/write als Laufwerk mounten und mit dem nativen „chkdsk /F Laufwerksbuchstabe:“ reparieren lassen.
- Die wiederhergestellten Daten aus dem gemounteten Image kopieren und dem glücklichen USB-Plattenbesitzer zurückgeben.
Je nach Beschädigungsgrad sind natürlich nicht mehr alle Daten wiederherstellbar. Im vorliegenden Fall scheinen aber zumindest die wichtigen Sicherheitskopien noch vorhanden zu sein…